DATA & FACTS
BAUTEN-01.05.2011
Daten + Fakten

Objekt: Olymp & Hades, Rathaus Galerie Essen

Bauherr: Görgens Gruppe, Köln

Architekten: Corneille Uedingslohmann Architekten, Köln

Bodenarbeiten: Obrycki GmbH, Blankenheim

Fotograf: Jan Poppenhagen, Berlin

Damit wurde gebaut

Bodensystem: weber.floor 4650 duroColor

Farbton: G10

Oberfläche: seidenmatt

Aufbauhöhe: 8,0 mm zzgl. Ausgleichsschicht

Gefällt dir der Beitrag? Jetzt teilen!
Edel und gradlinig

Designboden: Mineralische Bodensysteme für angesagte Loftoptik

Verkaufsräume mit Loft-Charakter liegen im Trend. Die puristische Gestaltung inszeniert Markenwelten effektvoll – auch mineralische Designböden.

Vor allem Modetempel, die ein jugendliches Publikum ansprechen, werden vom Charme der Docklands und Fabrikhallen dominiert. Säulen, Stahlträger, freigelegte Lüftungsrohre und natürliche Materialien – die puristische Gestaltung inszeniert Markenwelten effektvoll, ohne von den Waren abzulenken. Abgerundet werden solche Konzepte durch mineralische Designböden.

Die Kölner Görgens Gruppe zählt zu den führenden Modeanbietern Deutschlands. Unter Namen wie Kult, Olymp & Hades oder Jeans Palast vertreibt das Unternehmen in mehr als 80 Filialen alle wichtigen Trendmarken der Textilindustrie. Zu den besonderen Vorzeigeobjekten zählt ein Olymp-&-Hades-Shop, der in der Essener Rathaus Galerie eröffnet wurde. Gleich am Eingang empfängt den Besucher ein 50 Meter langer, aufwendig illuminierter „Skywalk“, der zum Verkaufsbereich im Obergeschoss führt. Neben der Beleuchtung des geräumigen Fahrsteigs sorgen vor allem die schwarzen, mit LEDs gesäumten Wände für stimmungsvolle Lichtspiele in verschiedenen Farbszenarien. Die verspiegelten Wandoberflächen verstärken den Effekt und erzeugen ein Gefühl von Weite.

Im Obergeschoss erwarten den Kunden 1.400 Quadratmeter Verkaufsfläche, die von den Kölner Architekten Corneille Uedingslohmann in einem edlen, gradlinigen Loft-Stil gestaltet wurden. Holz, Lack und Edelstahl sind die beherrschenden Materialien. Großzügige, schnörkellose Warenträger dienen als Anker für die jeweiligen Produktbereiche. Deckenhängende Lichtquellen betonen die einzelnen Zonen und setzen die Waren gekonnt in Szene. Säulen und Decken sind konsequent in Schwarz gehalten. Eine besondere Stellung nehmen die Böden ein, die als zementgebundene Systemlösung in einem sehr hellen Grauton ausgeführt wurden. Sie setzen nicht nur einen wichtigen optischen Kontrapunkt, sondern müssen sich wie keine andere Ausstattungskomponente durch eine hohe Strapazierfähigkeit auszeichnen.

Architekt setzt auf mineralische Böden

Corneille Uedingslohmann Architekten sind spezialisiert auf hochwertige Entwürfe für Modehäuser und nutzen in diesem Zusammenhang schon seit mehreren Jahren mineralische Designböden. Die zementösen Oberflächen bilden eine ausgezeichnete Ergänzung zum industriellen Charakter des Gesamtkonzeptes. Sie lassen sich schnell einbauen, bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und bleiben auch auf lange Sicht schön. Bei den Sanierungsarbeiten für die Essener Olymp-&-Hades-Filiale erwies sich diese Bodenlösung aus einem weiteren Grund als vorteilhaft. Um dem hohen Platzbedarf des Auftraggebers zu entsprechen, mussten zwei Ladenlokale aus unterschiedlichen Bauabschnitten der Rathaus Galerie zusammengelegt werden. Das zementgebundene System ermöglichte es, die üblichen Höhenunterschiede der Bodenflächen unkompliziert und mit geringen Aufbauhöhen auszugleichen.

Erfahrene Verarbeiter gefragt

Bei dem verwendeten Bodensystem handelt es sich um eine Lösung von Saint-Gobain Weber. Es setzt sich aus einer Epoxidharzgrundierung, Ausgleichsmasse, Haftgrundierung sowie dem abschließenden Designbodenbelag zusammen. Die einzelnen Komponenten sind in ihren Eigenschaften gezielt aufeinander abgestimmt. Die hohe Kunststoffvergütung beugt Rissen vor, die infolge von Schwingungen und Spannungen des Untergrundes auftreten können. Den Einbau übernahm die Obrycki GmbH aus Blankenheim, ein Fachbetrieb, der bereits eine Vielzahl derartiger Böden verlegt hat. Die umfassende Erfahrung ist für eine schnelle und fehlerfreie Ausführung unverzichtbar. Aus diesem Grund sieht der Hersteller für die Verarbeitung seiner Systeme auch eine vorherige Schulung mit entsprechender Zertifizierung vor.

Schlanker Bodenaufbau

Vor dem eigentlichen Bodenaufbau wurde der aus Estrich bestehende Untergrund mit einem Diamantschleifer von Klebstoffresten und alter Spachtelmasse befreit. Für die Überbrückung der unterschiedlichen Bauabschnitte legte der Verarbeiter eine Gebäudetrennfuge auf Basis spezieller Metallprofile an. Der Untergrund wurde mit der Epoxidharzgrundierung vorbehandelt. Um eine sichere Verbindung zum Oberbelag zu gewährleisten, wurde die Grundierung noch im frischen Zustand mit Quarzsand in einer Körnung von 0,5 bis 1 Millimeter abgestreut. Danach erfolgte je nach Erfordernis der Höhenausgleich mit Hilfe der Ausgleichsmasse. Nach Aufbürsten der Haftgrundierung brachte der Verarbeiter den Designbelag weber.floor 4650 duroColor im Farbton G10 in einer Dicke von 6 Millimetern auf. Insgesamt resultierte aus dieser Vorgehensweise ein sehr schlanker Gesamtaufbau in Höhe von 8 bis 10 Millimetern. Zum Vergleich: Eine Fußbodenkonstruktion auf Basis eines herkömmlichen Zementestrichs wäre wenigstens 30 Millimeter dick gewesen. Da das Material maschinell angemischt wurde und bereits nach 24 Stunden begehbar ist, nahm die Bodenverlegung für die gesamte Fläche nur fünf Tage in Anspruch.

Oberflächenbehandlung sichert Langlebigkeit

Die Oberflächen des Endbelages sind in ihrem ursprünglichen Zustand mikroporös und können demzufolge Schmutzpartikel aufnehmen. Damit die Böden gut zu pflegen sind und auch auf lange Sicht ihre attraktive Optik behalten, war eine zusätzliche Nachbehandlung erforderlich. Zunächst wurden die Oberflächen mit Hilfe einer schnell drehenden Einscheibenmaschine „aufgepaddet“ bzw. verdichtet. Gleichzeitig werden durch diesen Arbeitsgang eventuelle Schleier entfernt. Anschließend brachte der Verarbeiter einen Porenfüller sowie die abschließende Schutzbeschichtung auf. Hierbei handelt es sich um eine trittsichere Dispersion, die nach der Trocknung einen hoch strapazierbaren, leicht zu reinigenden Schutzfilm bildet. Darüber hinaus sorgt die Dispersion für das matte Erscheinungsbild der Böden. Bei Bedarf sind aber auch Ausführungen in Seidenglanz oder auf Hochglanz poliert möglich.

Alles in allem konnten sämtliche Bodenarbeiten in der Essener Olymp-&-Hades-Filiale binnen einer Woche abgeschlossen werden. Durch die hohe Qualität der Materialien sowie die Ausführungskompetenz des Verarbeiters wurde ein absolut einwandfreies Ergebnis sichergestellt. Direkt im Anschluss entschied sich die Görgens Gruppe, das gleiche Bodensystem in vier weiteren Modehäusern ähnlicher Größenordnung zu verwenden.