Sockelanschluss_Technik_Saint-Gobain-Weber_do_up_Architekten
DATA & FACTS
TECHNIK-29.07.2024
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Wichtige Anschlussstelle

Abschlussprofile für WDVS-Sockel

Als erdberührtes Bauteil bildet der Fassadensockel einen kritischen Bereich am Gebäude. Zum Schutz vor eindringender Feuchtigkeit bedarf es neben einer fachgerechten Abdichtung daher auch eine präzise Ausführung des Übergangs zwischen Sockeldämmung und Fassadenfläche. Hier kommen standardmäßig thermisch entkoppelte Sockelabschlussprofile mit Tropfkante zum Einsatz. Diese leiten Wasser gezielt von der Fassade ab und beugen so Feuchteschäden effektiv vor.

In der Praxis stehen verschiedene Varianten von Sockelabschlussprofilen zur Verfügung. Häufig verwendet man sogenannte Einsteckprofile. Hierfür wird zunächst eine Trägerleiste montiert. Anschließend steckt man das Profil in die Fuge zwischen Trägerleiste und aufgehendem WDVS und schiebt es an die Dämmung heran. Bei einigen WDV-Systemen kommen auch einteilige Sockelprofile zum Einsatz, die ohne Trägerleiste direkt zwischen Fassaden- und Sockeldämmstoff eingeschoben und anschließend eingeputzt werden.

WDVS-Sockel rückversetzen

Technisch empfehlenswert, gestalterisch jedoch oft umstritten, ist eine Rückversetzung des Sockels. Dabei wird der Sockel um eine bestimmte Tiefe, mindestens aber 20 mm, zurückgesetzt und somit von der Fassadendämmung getrennt. Dies hat nicht nur Vorteile bei der Wasserabführung, sondern ermöglicht auch separate Überarbeitungen des hochbelasteten Sockelbereichs. Die zusätzliche Verwendung von Sockelprofilen zum Schutz der Stoßkanten wird auch bei dieser konstruktiven Variante empfohlen.

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Welches Material für Sockelprofile?

Sockelprofile bestehen in der Regel aus Aluminium, Edelstahl oder Kunststoff. Die Wahl des Materials hängt von den spezifischen Anforderungen der Baustelle und der Kompatibilität mit dem WDVS ab. Aluminium und Edelstahl sind langlebig und besonders widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchungen. Allerdings entstehen durch ihren Einsatz Wärmebrücken. Neue Sockelprofile auf PVC-Basis sorgen dagegen für eine deutlich geringere Wärmebrückenwirkung. Dies hat eine Vergleichsstudie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V. in München gezeigt. Im Rahmen einer detaillierten Wärmebrückenberechnung verglich das Institut PVC-Profile mit Sockelprofilen aus Aluminium. Bei Letzteren ergaben sich nachweisbare Wärmebrückeneffekte. Auch hinsichtlich Formstabilität sind moderne Sockelanschlussprofile aus PVC denen aus Aluminium gleichwertig. Selbst bei schweren Dämmplatten wie Mineralwolle oder Holzfaser bleibt der rechtwinklige Sockelabschluss gewährleistet.

Merkblatt zur Sockelausführung

Wertvolle Hinweise für die Planung und Ausführung des Gebäudesockels bei Fassaden mit Außendämmung gibt das Merkblatt „WDVS im Sockel- und erdberührten Bereich“ des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM).

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