DATA & FACTS
BAUTEN-01.10.2017
Daten + Fakten

Objekt: Ausbauhaus Neukölln

Bauherr: Ausbauhaus Neukölln GbR (Baugruppe)

Architekt: Praeger Richter Architekten, Berlin

Fotograf: Andreas Friedel, Berlin

Bodeneinbau: IBB Below GmbH, Königs Wusterhausen

Damit wurde gebaut

Bodensystem: weber.floor DesignFloor

Aufbauhöhe: 6 bis 8 mm

Einbringung: weber.floor PumpTruck

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Einzigartig, flexibel, erschwinglich

Ausbauhaus Berlin-Neukölln: Bezahlbar und individuell

Ein ausgeglichenes Verhältnis von Standards und Individualität schafft im Ausbauhaus Berlin-Neukölln bezahlbaren Wohnraum.

Bezahlbares Wohnen war nicht nur im Wahlkampf ein brisantes Thema. Die Miet- und Kaufpreise in den Städten explodieren, Baugrundstücke sind schon lange rar gesät. Eine günstige Wohnung innerhalb der Stadt zu finden ist meist aussichtslos, vor allem in Großstädten wie Berlin. Allenthalben wird nach Lösungen gesucht, um das Wohnen auch in Ballungsgebieten wieder kostengünstiger zu gestalten.

Abseits des konventionellen Mehrfamilienhauses sind Ausbauhäuser eine neue Möglichkeit für individuelles und bezahlbares Wohnen – und das in hoher Qualität. Ein Beispiel hierfür ist das von Praeger Richter Architekten in Berlin-Neukölln errichtete Ausbauhaus auf einem rund 1.400 m2 großen Eckgrundstück mit 24 individuellen Einheiten zum Wohnen und Arbeiten. Das sechsgeschossige Mehrgenerationenhaus befindet sich mitten in der Stadt und zählt aufgrund der verhältnismäßig niedrigen Preise sogar zum sozialen Wohnungsbau. Um die Kosten derart zu senken, setzte das Architekten-Team auf standardisierte Abläufe und Bauweisen, denn die größten Kosten entstehen meist durch lange Planungs- und Bauzeiten.

Anpassungsfähige Planung

Damit dennoch jeder Bewohner seine Vorstellungen von den eigenen vier Wänden verwirklichen konnte, wurde das Ausbauhaus als „Regal“ geplant. Mit der Gebäudehülle gaben die Planer einen Rahmen vor, den die einzelnen Bauherren nicht verändern konnten. Bei den Einheiten konnten die Nutzer zwischen drei verschiedenen Möglichkeiten wählen, dem „Standard-Loft“, der „Standard-Wohnung“ oder der „Übernahme Rohbau zum Selbstausbau“. Diese Kategorien entsprachen unterschiedlichen Ausbau- und Kostenniveaus, je nach den Bedürfnissen und Möglichkeiten der späteren Besitzer.

Die Variante „Standard-Loft“ kann zum Wohnen und Arbeiten genutzt werden und verfügt über einen Küchenanschluss sowie eine Bad-Box mit einfacher Ausstattung. Der Fußboden wurde als hochwertige Sichtspachtelmasse ausgeführt und die Elektroleitungen auf Putz verlegt. Sämtliche Oberflächen wurden in ihrem Rohzustand belassen. Bei der „Standard-Wohnung“ ist der Grundriss so weit festgelegt, dass sie in vier Zimmer unterteilt ist. Von diesem Standardgrundriss ausgehend, können die Bewohner die Räume individuell ausbauen. Die Fußböden wurden mit Massivholzparkett versehen, Wand- und Deckenoberflächen gespachtelt und Elektroleitungen unter Putz verlegt. Die Bäder wurden in dieser Option mit bodengleichen Duschen ausgestattet. Während der Quadratmeterpreis bei einer ausgebauten Standardwohnung knapp unter 2.000 € liegt, kostet eine Eigentumswohnung in einem klassischen Mehrfamilienhaus in Berlin Neukölln durchschnittlich circa 3.500 €/m2. Wird eine Einheit im Rohbau übernommen, sind lediglich alle haustechnischen Anschlüsse, die Fenster und die Wohnungstür bereits enthalten. Alles andere können die zukünftigen Nutzer selbst ausbauen oder aber die eigenen Vorstellungen an Architekten und Handwerker weitergeben. Sechs Einheiten wurden als Loft, 14 als Wohnung und vier ab Rohbau übergeben. Jede Einheit verfügt über eine Raumhöhe von 3 m und ist mit einer 20 m2 großen Loggia oder Terrasse ausgestattet. Netzvorhänge dienen als Sonnenschutz und sind individuell regelbar.

Die Variante „Standard-Loft“ kann zum Wohnen und Arbeiten genutzt werden und verfügt über einen Küchenanschluss sowie eine Bad-Box mit einfacher Ausstattung. Der Fußboden wurde als hochwertige Sichtspachtelmasse ausgeführt und die Elektroleitungen auf Putz verlegt. Sämtliche Oberflächen wurden in ihrem Rohzustand belassen. Bei der „Standard-Wohnung“ ist der Grundriss so weit festgelegt, dass sie in vier Zimmer unterteilt ist. Von diesem Standardgrundriss ausgehend, können die Bewohner die Räume individuell ausbauen. Die Fußböden wurden mit Massivholzparkett versehen, Wand- und Deckenoberflächen gespachtelt und Elektroleitungen unter Putz verlegt. Die Bäder wurden in dieser Option mit bodengleichen Duschen ausgestattet. Während der Quadratmeterpreis bei einer ausgebauten Standardwohnung knapp unter 2.000 € liegt, kostet eine Eigentumswohnung in einem klassischen Mehrfamilienhaus in Berlin Neukölln durchschnittlich circa 3.500 €/m2. Wird eine Einheit im Rohbau übernommen, sind lediglich alle haustechnischen Anschlüsse, die Fenster und die Wohnungstür bereits enthalten. Alles andere können die zukünftigen Nutzer selbst ausbauen oder aber die eigenen Vorstellungen an Architekten und Handwerker weitergeben. Sechs Einheiten wurden als Loft, 14 als Wohnung und vier ab Rohbau übergeben. Jede Einheit verfügt über eine Raumhöhe von 3 m und ist mit einer 20 m2 großen Loggia oder Terrasse ausgestattet. Netzvorhänge dienen als Sonnenschutz und sind individuell regelbar.

Wirtschaftliche Technik

Um den großen Gestaltungsspielraum in den Einheiten zu gewährleisten, sind innerhalb der Wohnungen keine tragenden Wände vorhanden. Die technische Grundlage hierzu liegt in der Spannbetondecke, die über die gesamten zehn Meter Gebäudebreite reicht. Dadurch und durch eine flexible Lochfassade sind verschiedenste Grundrisse möglich, ohne in die Gesamtstruktur des Gebäudes einzugreifen. Die Kosten für diese Bauweise sind zunächst höher. Doch durch den geringeren Verbrauch von Bewehrungsstahl und eine schnelle Montage lassen sie sich wieder ausgleichen.

Mit einem mobilen Silo wurde in allen Einheiten die zementgebundene Sichtspachtelmasse Weber DesignFloor in einer Dicke von 6 bis 8 mm eingebracht. Das Material ist hoch belastbar, sehr langlebig und eignet sich sowohl als zeitgemäßer, fugenloser Endbelag wie auch als Untergrund für Parkett oder Linoleum. Somit können die Bewohner den Boden nach eigenen Wünschen gestalten.

Geringere Kosten durch Standardisierung trotz Raum für Individualität Insgesamt konnten circa zwölf Monate Planungs- und Bauzeit und damit auch ein großer Kostenfaktor im Vergleich zu herkömmlichen Mehrfamilienhäusern eingespart werden. Dies geht zum einen auf die Verwendung von vorgefertigten Betonwänden zurück, zum anderen auf den vorgegebenen Grundriss der Einheit. Individualität und die damit einhergehende Mitbestimmung durch die Nutzer der Räumlichkeiten waren nur beim Ausbau der jeweiligen Wohneinheiten möglich. So konnten die Architekten und Bauherren den Rohbau des Ausbauhauses ohne zeit- und kostenintensive Rücksprachen mit den zukünftigen Besitzern konzipieren und errichten.

Fazit

Qualitatives und dennoch erschwingliches Wohnen ist eine Rarität geworden. Die standardisierte Bauweise ermöglicht relativ günstige Anschaffungskosten, während sich der kreative Spielraum der einzelnen Regalfächer in die individuellen Wohnkonzepte Berlins einfügt.