DATA & FACTS
TECHNIK-01.10.2016
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Weich auf Hart

Optimaler Wärmeschutz für Ziegelmauerwerk

Durch eine niedrige Wärmeleitfähigkeit hält ein speziell entwickelter Leichtunterputz hoch wärmedämmendes Ziegelmauerwerk schlank.

Bei einschaligem Mauerwerk lassen sich die angestrebten U-Werte trotz stetig verbesserter Eigenschaften der Steine häufig nur durch den Einsatz dickerer Mauern erreichen. Doch die hohe Dämmleistung des Leichtmauerwerks geht einher mit einem niedrigen E-Modul und einer erhöhten Verformungsfähigkeit. Entsprechend der Regel „weich auf hart“ müssen auch die eingesetzten Putze über niedrige Druckfestigkeiten und eine hohe Elastizität verfügen. Andernfalls besteht die Gefahr von Rissen, die schlimmstenfalls sogar das Mauerwerk beschädigen können. Indem man die Mörtelrezepturen auf das Verformungsverhalten und die Festigkeit des jeweiligen Mauerwerks anpasst, können kleine Spannungen und Bewegungen im Untergrund ausgeglichen werden, ohne dass Risse entstehen.

Monolithisches Ziegelmauerwerk schlank halten

Einen Schritt weiter geht weber.dur 142 HLZ. Der speziell für hoch wärmedämmendes Ziegelmauerwerk entwickelte Leichtunterputz ist nicht nur an das Verformungsverhalten angepasst, sondern verfügt mit 0,05 W/mK zusätzlich über eine ausgesprochen niedrige Wärmeleitfähigkeit. Bisher erreichten Putze nur einen Wert von rund 0,07 W/mK. Der neue Unterputz kann bis zu einer Dicke von 6 cm aufgetragen werden und kombiniert einen geringen E-Modul mit einer Druckfestigkeit von > 0,4 N/mm2 (CSI).

Mit Hinblick auf die seit Januar 2016 geltenden EnEV-Anforderungen bedeutet die Neuentwicklung: Mit dieser einfachen und technisch sicheren Bauweise lassen sich die Wärmeverluste von hochwärmedämmenden Ziegelmauern weiter senken, ohne dass die Dicke des Mauerwerks erhöht werden muss.

Ein Beispiel zeigt das Potenzial von weber.dur 142 HLZ: Bei einem Einfamilienhaus aus Ziegeln mit einer typischen Wärmeleitfähigkeit von 0,09 W/mK lässt sich bereits mit einer Steindicke von 36,5 cm und einer Schichtdicke von 4 cm weber.dur 142 HLZ ein U-Wert von unter 0,20 W/mK realisieren. Dies erfüllt die Anforderungen des neuen, vereinfachten Nachweisverfahrens für KfW-55-Effizienzhäuser. Durch die fugenlose Ausführung werden zudem Wärmebrücken effektiv verhindert. Die egalisierende Putzlage gleicht Versätze und Unebenheiten aus und erhöht die Risssicherheit. Nicht zuletzt ist der Putz diffusionsoffen, so dass Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk verdunsten kann.

Schall- oder Wärmeschutz? Beides!

Moderne, dünnwandige Hochlochziegel erzielen hervorragende Wärmeleitwerte. Gleichzeitig verringert sich jedoch bei der Verwendung immer leichterer Steine der Schallschutz spürbar, und auch die statische Belastbarkeit stößt an Grenzen. Härtere, druckfestere Steine wiederum bieten einen besseren Schallschutz und erlauben größere Deckenspannweiten, dafür bleibt der Wärmeschutz der Gebäudehülle in der Regel unter dem Niveau, das die EnEV seit Januar 2016 vorsieht. weber.dur 142 HLZ bietet einen Ausweg aus diesem Konflikt. Durch seine anrechenbare Wärmeleitfähigkeit unterstützt er die Dämmleistung der Außenwand. Der Hochleistungs-Ziegelleichtputz ermöglicht es Planern somit, eine höhere Druckfestigkeitsklasse bei Steinen zu wählen und gleichzeitig einen guten U-Wert der Wandkonstruktion zu erzielen.